Mende CBR 900 RR aus PS Februar 2001

Schnell und Leise ... schneidet die Feuerklinke von Christian Mende. 155 PS und ein umfangreich überarbeitetes Fahrwerk machen aus der CBR 900 RR ein scharfes Sportgerät.

Sie schleicht sich an. Kommt Meter für Meter näher an die R1 ran. Noch eine Runde. Und dann schnellt sie plötzlich aus dem Windschatten nach vorn, schneidet messerscharf die Bahn der Yamaha. Auf der Geraden, man stelle sich vor, auf der Geraden überholt die schwarz lackierte Fireblade eine Yamaha YZF-R1. Der Pilot ist sichtlich geschockt. Noch nie hat ihn eine 900er CBR so einfach überholt...und dabei hat er sie nicht einmal kommen hören. Kein Wunder, trägt ihre dunkle Schnelligkeit doch einen leisen Carbon-Dämpfer von BOS, der eine Straßenzulassung besitzt. Und trotz ABE-Auspuff hat die CBR genügend Qualm unterm Zylinderkopf, um selbst das bisher stärkste Sportbike, die R1, gewaltig herzubrennen. Des Rätsels Lösung? Das schwarzgelbe Renngerät ist natürlich keine serienmäßige Honda, da steckt Mende-Power drin. Christian Mende, der Supersport-Vizemeister von 1993, griff sich nämlich die 2000er Feuerklinge und machte sie rasiermesserscharf.

Vor allem motorseitig, fand er, hätte die Honda ein wenig Nachholbedarf. Von den angegebenen 148 PS an der Kurbelwelle sind die Serien CBR doch um einiges entfernt. Sein Bike hingegen leistet echte 155 PS - an der Kupplung wohlgemerkt, an der Kurbelwelle liegen sogar noch etwa 2 Prozent mehr Leistung an.

Das Tolle am Mende-Triebwerk: Der Ex-Rennfahrer verwendete keine sündhaft teuren Spezialteile, sondern optimierte nur die Originalinnereien mit kundigen Tuner-Händchen. Der Zylinderkopf erfuhr eine aufwendige Überarbeitung, die Verdichtung wurde erhöht und die Ventilsteuerzeiten bekamen mehr Überschneidung. Die Kurbelwelle ließ Mende fein wuchten und um ein paar Gramm erleichtern. Um den beschleunigten Gaswechsel auch ordentlich mit Sprit zu speisen, optimierte er die Einspritzanlage mitsamt den Einspritzventilen und überarbeitete die Airbox. Das machte wiederum eine stärkere Benzinpumpe erforderlich, die er dann auch gleich außerhalb des Tanks unterbrachte. So wuchs das Tankvolumen auf satte 20 Liter, und die Mende Honda ist nun prädestiniert für Langstreckenrennen.

So wie dieser Vierzylinder geht, wird die CBR ihren Rennfahrern viel Freude bereiten. Vor allem, wenn dank eines Racing-Auspuffs nach ein paar PS mehr vorwärts drücken. Wobei die gebotene Leistung schon dicke ausreicht. Bis auf eine kleine, kaum spürbare Drehmomentschwäche zwischen 4000 und 5000/min und den etwas rauen Lauf ist der Mende-Motor nämlich ein perfekter Kraftbolzen.

Das getunte Triebwerk rast die Drehzahlleiter rauf und runter wie nix und spricht fein auf die Gasbefehle an. Ein kurzer Drosselklappen-Schwenker, schon reißt die 900er brachial an und in den unteren Gängen auch nach oben.

Mende hat nämlich nicht nur die Leistung erhöht, sondern mit leichten Carbonteilen und sonstigen Tricks auch noch das Gewicht auf 185 Kilogramm runtergeschraubt Wer das Potenzial der Mende-CBR voll nutzen will, muss schon eine gehörige Portion Fahrkönnen mitbringen Schließlich verfügt sie über ein Leistungsgewicht, das nicht weit von dem eines ausgewachsenen Superbikes entfernt ist. Dementsprechend fährt sie sich auch. Zwar liegt sie nicht so satt wie ein Serien-Motorrad und wirkt ein wenig knochig und unkomfortabel, bewegt sich dafür aber auch nicht so gemächlich. Je schneller und druckvoller das Motorrad um den Kurs gescheucht wird, desto besser gefällt die recht hart gewählte Grundabstimmung des Technoflex-Gabelumbaus und des Technoflex Federbeins.

Wie bei einem richtigen Renngerät sollte man die Balance zwischen Vorder- und Hinterradlast über die Höhenjustierung des Federbeins sorgfältig einstellen. Denn wegen des geringen Gewichts ist der Grat zwischen richtig und falsch deutlich schmaler geworden. Aber wenn's passt, glänzt die Mende-Maschine mit einem sehr direkten und präzisen Fahrverhalten. Über viele Runden lang. Christian Mende hat Hondas Feuerklinge gehörig nachgeschärft. So werden selbst die bisher stärkeren Big Bikes der Konkurrenz zur leichten Beute. Und das Beste daran: Mendes starkes Tuning-Bike fährt leise mit ABE-Dämpfer.

Fazit:
Christian Mende hat Hondas Feuerklinge gehörig nachgeschärft. So werden selbst die bisher stärksten Big Bikes der Konkurrenz zur leichten Beute. Und das beste daran: Mendes starkes Tuning-Bike fährt leise mit ABE-Dämpfer.

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